Die Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG war als eine von zwei sogenannten Frontend-Produktionsstätten ein wesentlicher Teil der Wertschöpfungskette des Qimonda-Konzerns. Die Frontend-Fertigung ist die kostenintensivste Produktionsstufe bei der Herstellung von Halbleiterprodukten und erfordert komplexe technologische Fertigungsanlagen. Ferner war die Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG das globale Forschungs- und Entwicklungszentrum der Qimonda Gruppe im Bereich der Technologieentwicklung mit einer 300-mm-Pilotfertigung.
Die Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG war seit 1994 am Standort Dresden aktiv und ging aus der Siemens AG, respektive der Infineon Technologies AG hervor. Zum Zeitpunkt der Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung im Januar 2009 beschäftigte die Schuldnerin 2.764 Mitarbeiter und war damit der größte private Arbeitgeber in der Region Dresden.
Im Laufe der vorläufigen Insolvenzverwaltung wurden der Betrieb trotz schwierigster Rahmenbedingungen fortgeführt, wobei Produktionsanpassungen vorgenommen wurden, um den insolvenzrechtlichen Rahmenbedingung Rechnung zu tragen.
Da trotz aufwändigem und weltweitem Investorenprozess ein Übernahmeinteressent für das gesamte Unternehmen nicht gefunden werden konnte, musste nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit der Suche nach einem Käufer für die Produktionsanlagen und den sog. Reinraum begonnen werden, der weiter betriebsbereit gehalten wurde. Dabei gelang es im Rahmen eines koordinierten internationalen Verwertungsprozesses in einem ersten Schritt, Käufer für einen Teil der Produktionsanlagen zu finden. Die Immobilien und verbliebenen Anlagen konnten sodann im Mai 2011 an die Infineon Technologies Dresden GmbH für insgesamt 100 Millionen Euro verkauft werden. Die Aufarbeitung weiterer zahlreicher hoch komplexer Sachverhalte dauert an.