Die Gesellschaften Petroplus Deutschland GmbH, Petroplus Bayern GmbH und Petroplus Raffinerie Ingolstadt GmbH sowie die Marimpex Mineralöl-Handelsgesellschaft mbH als deutsche Holding hatten am 24. bzw. 25. Januar 2012 infolge der Insolvenz der Schweizer Muttergesellschaft Petroplus Holdings AG - dem Umsatz nach die größte Industrieinsolvenz der europäischen Wirtschaftsgeschichte - Insolvenzantrag stellen müssen. Petroplus war bis dahin mit einem Gesamtjahresumsatz von über 20 Mrd. US-Dollar der größte unabhängige Raffineriebetreiber in Europa mit Produktionsstandorten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz. Die deutschen Petroplus Gesellschaften, eine der wesentlichen operativen Säulen des Konzerns, machten 2010 mit Erdölprodukten wie Treibstoffen und Heizöl, einen Umsatz von über 4,3 Mrd. Euro und erwirtschafteten dabei trotz schwieriger Marktverhältnisse operativ Gewinne. Wichtigster Standort war Ingolstadt, wo nicht nur die Raffinerie ihren Sitz hatte, sondern von wo aus unter anderem auch Ölgesellschaften, Tankstellen, Industrieunternehmen, Wiederverkäufer und Heizungskunden vor allem in Süddeutschland versorgt wurde. In einem kompetitiven Verwertungsprozess gelang es, einen Käufer für die Raffinerie zu finden, der auch den Geschäftsbetrieb der deutschen Vertriebsgesellschaften übernahm. In Folge einer Vergleichsvereinbarung mit den konzernfinanzierenden Banken konnte das Verfahren schließlich mit einer Quote für die nicht nachrangigen Gläubiger von fast 100% abgeschlossen werden.