Bei der CAMSO GmbH, als Teil der MELO Group, einer international tätigen Unternehmensgruppe mit Sitz in München, handelte es sich um ein Dienstleistungsunternehmen im Luftverkehrsbereich mit 9 Betriebsstätten in München, Frankfurt a.M., Leipzig, Oberding, Kelsterbach, Hamburg, Weeze, Blankenfelde-Mahlow und Nürnberg sowie einer Zweigniederlassung in Thaygen in der Schweiz. Sie erbrachte an deutschen Flughäfen Logistik- und Servicedienstleistungen für Fluggesellschaften und Flughäfen in den Bereichen Pick & Pack, Catering, Aircraft Cleaning und Terminalservices und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von knapp € 40 Mio. Bei Insolvenzantragstellung waren 930 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Insolvenzantrag der CAMSO GmbH vom 26.03.2024 kündigte diese an, sich über einen Insolvenzplan sanieren zu wollen. Nach Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung und Bestellung des Herrn Dr. Heinke zum vorläufigen Sachwalter mit Beschluss des Amtsgerichts München vom 28.03.2024 wurde auf Anregung des vorläufigen Sachwalters ein internationaler Investorenprozess aufgesetzt, da nicht ausgeschlossen erschien, dass eine Veräußerung des Geschäftsbetriebs letztlich zu einem besseren Ergebnis für die Gläubiger als bei einer Plansanierung führen könnte. Am 01.06.2024 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und Dr. Heinke zum Sachwalter bestellt. Unmittelbar nach Verfahrenseröffnung ist es gelungen, die verschiedenen Geschäftsbereiche an drei verschiedene Investoren zu verkaufen. Zum Ende des Verkaufsprozesses konnte der Kaufpreis nochmals signifikant erhöht werden. Auf diese Weise konnten sämtliche Arbeitsplätze dauerhaft erhalten und Erlöse erzielt werden, die voraussichtlich zu einer Vollbefriedigung der Insolvenzgläubiger gemäß § 38 InsO führen werden. Um das Verfahren zeitnah abschließen zu können, wird von der Eigenverwaltung ein Insolvenzplan vorbereitet.