Pressemitteilung

Rechtsanwalt Dr. Michael Jaffé
Insolvenzverwalter der Petroplus Raffinerie Ingolstadt GmbH, Ingolstadt,
Insolvenzverwalter der Petroplus Bayern GmbH, Ingolstadt

Hohe Quoten für Gläubiger der deutschen Petroplus-Gesellschaften

Erste Abschlagsverteilungen erreichen bereits Quoten von 40 bzw. 50 Prozent

Weitere substantielle Zahlungen werden folgen

München/Ingolstadt, 23. Mai 2017. Die über 1.100 Gläubiger der insolventen Petroplus Raffinerie Ingolstadt GmbH (PRI) und der Petroplus Bayern GmbH (PB) bekommen in den nächsten Tagen einen Großteil ihres Geldes zurück. Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé konnte nun in ersten Abschlagsverteilungen Auszahlungen von insgesamt 26 Mio. Euro (PRI) bzw. 7,7 Mio. Euro (PB) vornehmen. Damit erreichen die Quoten für die Gläubiger in diesen Insolvenzverfahren aktuell bereits 40 bzw. 50 Prozent. Weitere substanzielle Zahlungen werden bis zum Abschluss der beiden Verfahren voraussichtlich noch folgen.

Bereits im Oktober 2016 hatte Jaffé an die Gläubiger der Petroplus Deutschland GmbH fast eine Viertelmilliarde Euro auf die festgestellten Insolvenzforderungen in Höhe von 410,4 Mio. Euro auszahlen können. Das entsprach einer Quote von 60 Prozent, wobei auch hier in Kürze noch weitere Zahlungen zu erwarten sind. In der Regel werden in eröffneten Insolvenzverfahren in Deutschland deutlich geringere Werte erzielt. Der Durchschnitt der Quoten liegt dabei im einstelligen Bereich.

Die Insolvenzverfahren für die deutschen Petroplus-Gesellschaften ragen jedoch in vielerlei Hinsicht heraus:  So musste aufgrund der internationalen Verflechtungen bei der Klärung rechtlich komplexer Fragen vielfach Neuland betreten werden. Doch auch von den involvierten Vermögenswerten her zählten die Petroplus-Insolvenzen zu den bedeutendsten Insolvenzen der letzten Jahre in Europa.

Die Petroplus-Gruppe, mit einem Umsatz von rund 20 Mrd. US-Dollar ehemals Europas größter unabhängiger Raffineriebetreiber, hatte Ende Januar 2012 wegen Finanzierungsschwierigkeiten Insolvenz anmelden müssen. In der unmittelbaren Folge löste sich die auf Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Schweiz verteilte, komplexe Konzernstruktur der Petroplus-Gruppe durch die in den einzelnen Ländern eingeleiteten, voneinander unabhängigen Insolvenzverfahren auf. Die deutschen Petroplus-Gesellschaften hatten im Rahmen der Konzernfinanzierung mit einem Kreditvolumen von bis zu 2 Mrd. US-Dollar Sicherheiten in erheblichem Umfang gestellt. Erst eine Vergleichsvereinbarung (Global Settlement Agreement) zwischen dem Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé, einer Vielzahl von weiteren Gesellschaften europaweit und den ehemals konzernfinanzierenden Banken machte 2016 den Weg frei für die nun mögliche außergewöhnlich hohe Befriedigungsquote für die Gläubiger.

Im Insolvenzverfahren der Petroplus Raffinerie Ingolstadt GmbH sind es 740 Gläubiger, in der Mehrzahl Arbeitnehmer, die auf ihre festgestellten Forderungen in Höhe von rund 65 Mio. Euro nun zunächst insgesamt rund 26 Mio. Euro ausgezahlt bekommen. Daraus ergibt sich eine Quote von 40 Prozent.

Im Insolvenzverfahren der Petroplus Bayern GmbH erhalten die insgesamt 365 Gläubiger, davon 237 ehemalige Wärmeabo-Kunden, nun rund 7,7 Mio. Euro auf ihre festgestellten Forderungen in Höhe von rund 15,4 Mio. Euro. Das entspricht einer Quote der ersten Abschlagsverteilung von 50 Prozent.

„Wir sind zuversichtlich, dass sich die Quoten bis zum Abschluss der Insolvenzverfahren noch weiter erhöhen werden.  Weitere Abschlagsverteilungen bzw. die Schlussverteilung erfolgen, wenn die letzten noch offenen Rechts- und Steuerfragen geklärt sind. Im günstigsten Fall könnte dies noch in 2017 der Fall sein“, so Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé.

Weitere Informationen:

Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. Michael Jaffé zählen - neben den deutschen Tochtergesellschaften der Petroplus-Gruppe - Qimonda sowie der Medienkonzern KirchMedia. Darüber hinaus gelang es ihm in den letzten Jahren unter anderen die Sanierung des Wohnwagen-Produzenten Knaus Tabbert, der Grob Aerospace sowie der Cinterion Wireless Modules Holding GmbH erfolgreich abzuschließen. 2014 konnte er den Geschäftsbetrieb der Kaiser GmbH, eines wichtigen Zulieferers für die internationale Automobilindustrie mit 640 Arbeitnehmern, vor dem Aus retten und einen Investor dafür finden.

Das Amtsgericht Gera bestellte Dr. Michael Jaffé als Insolvenzverwalter der Stadtwerke Gera Aktiengesellschaft. Es handelte sich dabei um die erste Insolvenz eines Stadtwerke-Konzerns in Deutschland. In dieser Holdinggesellschaft waren alle Beteiligungen der Stadt Gera gebündelt, die sich mit der Daseinsvorsorge für rund 200.000 Menschen befassen. Nachdem es der Insolvenzverwaltung zunächst gelungen war, die Betriebe nach dem Insolvenzantrag schnell zu stabilisieren und in der Folge ohne Einschränkungen fortzuführen, konnte zwischenzeitlich für alle Beteiligungen eine dauerhafte Fortführungslösung realisiert werden. Als Insolvenzverwalter der insolventen Fondsgesellschaft NARAT GmbH & Co. KG („Narat“) veräußerte Dr. jur. Michael Jaffé im Sommer 2016 zudem eines der größten Gewerbeimmobilien-Portfolios in Nordrhein-Westfalen.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den führenden Kanzleien in den Bereichen Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht und Prozessrecht, insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Die Anwälte der Kanzlei verstehen Unternehmenskrise und Insolvenz nicht als Ausdruck unternehmerischen Scheiterns, sondern setzen sich mit großem Nachdruck und Erfolg dafür ein, dass das Unternehmen in der Insolvenz saniert wird, Arbeitsplätze erhalten und zugleich die Gläubiger bestmöglich befriedigt werden, und zwar sowohl innerhalb eines klassischen Insolvenzverfahrens als auch im Rahmen von Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren. Dr. Jaffé und die Anwälte der Kanzlei werden regelmäßig als Insolvenzverwalter und Sachwalter bestellt; ihre Erfahrungen und ihre Unabhängigkeit sind ein Garant für ein faires und erfolgreiches Verfahren.

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